Mit großer Sorge hat der Bundesverband zum Schutz kritischer Infrastrukturen (BSKI) e. v. die Mitteilung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zur Kenntnis genommen, der die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen hat. Damit wird auf eine gestiegene Gefahr einer Gasmangel-Lage hingewiesen, die über Stufenmodelle zuerst wichtige Industrien beschränken oder abschalten und zuletzt auch Haushalte und Großbäckereien betreffen könnte. Deutschlands Abhängigkeit von russischen Gasimporten (zuletzt ca. 55 Prozent) kann bei einem russischen Lieferstopp zu einer ernsten Lage für uns alle führen, sagt Hans-Walter Borries, stellvertretender Vorsitzender des BSKI.
Um auf mögliche Liefereinschränkungen oder -ausfälle vorbereitet zu sein, wurde das Krisenteam Gas einberufen. Das Krisenteam analysiert und bewertet die Versorgungslage. Die Versorgungssicherheit sei weiter gewährleistet, betont das Wirtschaftsministerium. Dennoch ist ab sofort jeder Gasverbraucher – von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten - auch gehalten, seinen Verbrauch so gut wie möglich zu reduzieren. Der Notfallplan Gas regelt die Gasversorgung in Deutschland in einer Krisensituation. Er kennt drei Eskalationsstufen – die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Die Frühwarnstufe ist laut europäischer SoS-Verordnung dann auszurufen, wenn es konkrete, ernst zu nehmende und zuverlässige Hinweise darauf gibt, dass ein Ereignis eintreten kann, welches wahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage sowie wahrscheinlich zur Auslösung der Alarm- bzw. der Notfallstufe führt.
Der BSKI ist die zentrale Anlaufstelle für Entscheider aus Kritischen Infrastrukturen, um ganzheitliche Schutzkonzepte zu etablieren. Seine Aufgabe ist es, Sicherheitsrisiken für kritische Infrastrukturen und deren Zulieferer frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Konzepte für Prävention, Reaktion und Postvention zu reduzieren.